Die Reichenhaller SPD besucht das Tierheim

von links: Güldane Akdemir, Gabriele Schwaiger-Weiß (Vorsitzende des Tierheims), Gaby Jakobi, Guido Boguslawski SPD-Vorsitzender und Thomas Moser
Foto: eigen

28. Januar 2023

Tierrechte und Menschenrechte sind miteinander verflochten

Wir erleben eine Zeit großer Probleme und dürfen dabei trotzdem eine Gruppe, die unsere Hilfe braucht nicht vergessen, die Tiere in den Tierheimen. Abgegeben, ausgesetzt, gequält, und ziemlich hilflos. Tierrechte und Menschenrechte sind eng miteinander verflochten, so der stellvertretende SPD-Ortsvorsitzende Thomas Moser beim Besuch des Reichenhaller Ortsvereins im Tierheim in der Teisendorfer Straße.

Tiere gut zu behandeln gibt uns Menschenwürde, mache uns gewissermaßen zu Menschen. In einer Welt ohne Tiere wüssten wir nicht worüber wir uns als Menschen definieren sollten. Man kann sogar so weit gehen zu sagen, so Moser, in einer Welt ohne Tiere gäbe es keine Menschen mehr, wir würden uns selbst verlieren.

Der „Tierschutzverein Bad Reichenhall und Umgebung“ ist Mitglied im deutschen Tierschutzbund e.V. und dem Landesverband Bayern e.V. Die Leiterin Gabriele Schwaiger-Weiß und ihr Team sind rund um die Uhr für „ihre“ Tiere im Einsatz. Fundtiere aus Bad Reichenhall und den umliegenden Gemeinden Anger, Bayerisch Gmain, Piding und Schneizlreuth werden hier aufgenommen und versorgt. Tiere, die ihren Besitzern nicht zurückgegeben werden können, werden in ein neues Zuhause vermittelt. Zu den Aufgaben des Tierheims gehört auch auf eine artgerechte Unterbringung zu achten, erläuterte die Tierheimleiterin. Dann gibt es da noch die „Tierpension,“ in der die Tiere z.B. im Urlaub oder im Krankheitsfall eine Zeitlang untergebracht und versorgt werden. Auch die Beratung der Tierbesitzer über Haltung und Pflege verschiedener Tierarten ist eine Aufgabe des Tierheims und seiner ehrenamtlichen Helfer*innen.

Das klingt alles wunderbar und ist es auch, meinte der SPD-Ortsvorsitzende Guido Boguslawski: „Hier wird für die Tiere rund um die Uhr schier Unglaubliches geleistet“. Doch wie immer würden auch hier die Finanzen eine große Rolle spielen. Ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer, so die Leiterin des Heims wäre das überhaupt nicht zu machen und trotzdem komme der gemeinnützige Verein jedes Jahr an seine Grenzen. Als ein besonderes Problem kamen die Fundtiere beim Besuch zur Sprache und der SPD-Ortsvorsitzende versprach, es entsprechend aufzugreifen. Für deren Versorgung seien per Gesetz die Kommunen verantwortlich. Diese Aufgabe wurde von der Stadt Bad Reichenhall dem Tierschutzverein übertragen. Die angeschlossenen Kommunen unterstützen das Tierheim zwar auch finanziell, indem sie für die Fundtiere eine Pauschale pro Einwohner zahlen, aber diese deckt trotz ehrenamtlicher Arbeit und vielen Einsparungen nicht die wirklichen Kosten. Die Differenz muss dann z.B. aus Mitgliedsbeiträgen der Tierfreunde ausgeglichen werden und dieses Geld fehle dann natürlich an anderer Stelle.

Dieses Jahr läuft der Vertrag zwischen der Stadt und den Gemeinden und dem Tierschutzverein aus und muss neu verhandelt werden. Ein Anliegen der SPD ist es jetzt, dass die Kosten für die Fundtiere voll von den Kommunen übernommen werden. Fundtiere brauchen viel Pflegeaufwand; es fallen zum Beispiel hohe Arztkosten an und das koste.

Eine große Hilfe wäre, wie Frau Schwaiger-Weiß nebenher erwähnte, wenn die Stadt dem Tierheim den Erbpachtzins erlassen würde. Das wurde, so die Tierheimleiterin zu den Besuchern, bisher leider immer abgelehnt. Am Ende der Führung durch Frau Schwaiger-Weiß lädt sie alle, die sich einmal selbst ein Bild über die Arbeit und die Situation in einem Tierheim machen möchten, herzlich dazu ein. Die Besuchszeiten hängen beim Tierheim aus oder man kann sie im Internet auf der Homepage finden www.tierschutzverein-bad-reichenhall.org

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