Mit links bergauf

Bärbel Kofler im Gespräch beim Kugelbachbauern
Foto: eigen

23. August 2021

„Mit links bergauf“. So lädt die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Bärbel Kofler seit Jahren zu Wanderungen ein, um sich bei dieser Gelegenheit von den Themen und Problemen vor Ort berichten zu lassen. Zur Wanderung zum Kugelbachbauern in Karlstein hat sie der ehemalige SPD-Stadtrat Wolf Guglhör eingeladen, nicht nur um ihr den von den Trachtenkindern eingerichteten Zwergerlweg zu zeigen, der dann allerdings auf ein geteiltes Echo stieß.

Den Weg vom Kraftwerk zum Kugelbach nutzte Dr. Wolf Guglhör, die Problematik in der Forstwirtschaft darzustellen. Der Wald habe bei uns eine wichtige Schutzfunktion und sollte deshalb als gesunder Mischwald bewirtschaftet werden und nicht vorwiegend der Gewinnerzielung dienen. Der Boden im Mischwald nehme bis zu drei mal mehr Wasser auf als der von Fichtenmonokulturen.

Leider sind diese Erkenntnisse bis heute nicht Grundlage der Forstwirtschaft, auch nicht in den Bergregionen. Bärbel Kofler wollte hier aber die örtlichen Forstämter von der Kritik ausnehmen. „Die falsche Forstpolitik wird in der Staatsregierung in München gemacht“. Schon die Privatisierung des Staatswaldes war ein Fehler und von den Forstämtern einen Beitrag zum Staatshaushalt zu verlangen sei mit den vielfältigen Aufgaben des Waldes nicht vereinbar.

Ihre leidvollen Erfahrungen mit Telefon- und Internetanschluss schilderte die Kugelbachwirtin Haidi Gruber der SPD-Bundestagsabgeordneten. Sie hat das Problem schon bei der Digitalministerin Heide Bär vorgebracht und dem Ministerpräsidenten Markus Söder persönlich ein Schreiben überreicht. Die schlechtesten Erfahrungen habe sie allerdings vor Ort im Rathaus gemacht. Ihre Probleme beginnen beim Festnetzanschluss, der witterungsbedingt, etwa bei Sturmschäden ganz ausfalle über das Handy, das sie nur über das österreichische A1-Netz betreiben könne bis hin zum Internetanschluss.

Was sie deshalb bräuchte, sei ein Kabelanschluss. Bis zu ihr ein Kabel zu graben wäre natürlich teuer, aber über ein Breitband-Förderprogramm, dem sogenannten „Höfebonus“, gäbe es sogar Mittel dafür. Unter den 1800 bayerischen Gemeinden, die das Programm schon beanspruchen, sei allerdings nicht die Stadt Bad Reichenhall. Dass sie im Rathaus schon bekannt ist für ihre Hartnäckigkeit sei ihr egal, aber sie habe mittlerweile das Gefühl, selber das Problem nicht mehr lösen zu können.

Die SPD-Bundestagsabgeordnete sah ihren Fall als typisch für den Rückstand Deutschlands in der Digitalisierung. Lange werde schon angekündigt, dass es hier einen Schub geben muss, spätestens in der nächsten Bundesregierung nach der Wahl am 26. September muss es besser werden, versprach Bärbel Kofler als SPD-Kandidatin zum nächsten Bundestag.

Steigende Umfragewerte

Mit ihrem Wahlkampf und den steigenden Umfragewerten für Olaf Scholz und die SPD zeigte sich die Kandidatin überhaupt sehr zufrieden. Dass es derzeit mit links auch im politischen Sinne bergauf gehe, sollte für die Genossen allerdings ein Ansporn für die kommende heiße Phase sein. „Wir dürfen jetzt wegen der Umfragen bloß nicht besoffen werden“, meinte Bärbel Kofler und warnte davor, sich an der Basis zurück zu lehnen. Die Themen der SPD, wie die Schaffung bezahlbaren Wohnraums, dem Ausbau der Digitalisierung, und ein gerechtes Steuersystem müssten jetzt statt bloß über Kandidaten zu reden in den Mittelpunkt gerückt werden. Sie selbst trete in der Region mit drei Themen an: Gute Arbeit, ein klimaneutrales Deutschland und für ein souveränes Europa in der Welt.

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