Als Torsten Körner im Jahr 20215 mit der Filmproduktion von „Die Unbeugsamen“ anfing, war von einer Me Too-Debatte um Machtmissbrauch und sexuelle Gewalt nicht die Rede. Erzählt werden sollte in einer Koproduktion von ZDF/3sat die Geschichte der Frauen im Abgeordnetenhaus der Bonner Republik, beginnend in den 50-iger Jahren bis Ende der 80-iger Jahre.
Ihre Beteiligung an den demokratischen Entscheidungsprozessen gegen die „erfolgsbesessenen und amtstrunkenen Männer“ mussten sie sich als Pionierinnen buchstäblich erkämpfen, erzählten sie dem Filmemacher, der sie als damalige Abgeordnete an ihre alten Wirkungsstätten einlud, um sie zu interviewen. Darunter Herta Däubler-Gmelin (SPD), Marie-Elisabeth Klee (CDU), Ursula Männle (CSU), Christa Nickels (Die Grünen), Ingrid Matthäus-Maier (FDP/SPD), Renate Schmidt (SPD) und Rita Süssmuth (CDU). Historische Aufnahmen zeigen darüber hinaus politische Größen wie Aenne Brauksiepe (CDU), Hildegard Hamm-Brücher (FDP), Waltraud Schoppe und Petra Kelly (Die Grünen).
Der Film erzählt zum einen von den Erfahrungen der Politikerinnen in der Bonner Republik, sich gegen jede Menge von Sexisten durchsetzen zu müssen. Er erzählt aber auch von einer Presselandschaft und einer Gesellschaft, deren Normen so viel anders waren als die in heutiger Zeit. Normen, die Frauen noch ganz selbstverständlich als dem Mann in jeder Weise dienend und allein auf die Familie ausgerichtet waren. Normen, die sich auch bei den Presseinterviews und von Passant*innen auf der Straße damals niederschlugen und im Film dargestellt werden.
Unerschrocken, ehrgeizig und mit unendlicher Geduld verfolgten dies Frauen ihren Weg und trotzten Vorurteilen und sexueller Diskriminierung, schreibt die Filmkritik zu „Die Unbeugsamen“. Ein eindrucksvoller und inspirierender Rückblick in die westdeutsche Vergangenheit mit wertvollen Impulsen für die Gegenwart und die Zukunft. Der Film wird am Donnerstag, 26.8. um 19 Uhr 30 von der Reichenhaller SPD im Rahmen der „Roten Filmnacht“ gezeigt. Wegen begrenzter Teilnehmerzahl wird um Reservierung an der Kinokasse oder telefonisch unter 08651/2715 beim Parkkino gebeten. Bei der Vorstellung wird auch die heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Bärbel Kofler anwesend sein und für Gespräche zur Verfügung stehen.