Wohnen in Bad Reichenhall

Abriß der Karlsteiner Stuben. Auf dem Gelände soll eine Wohnanlage mit 25 Eigentumswohnungen entstehen.
Foto: eigen

01. Dezember 2020

Reichenhaller SPD startet Initiative zur Änderung der Bauleitplanung Genehmigung von Wohnbauprojekten nur mit sozialgerechten Auflagen? Wird bezalhlbarer Wohnraum in Bad Reichenhall zur Mangelware, weil nur noch Wohnbauprojekte mit teuren Eigentumswohnungen gebaut werden? Wohnungen für kapitalkräftige Anleger, die dann als Zweitwohnungen genutzt werden oder ganz leer stehen? Die Entwicklung der letzten Jahre legt eine Tendenz zu Luxuswohnungen nahe und die Reichenhaller SPD beabsichtigt, das Thema aufzugreifen: „Wenn Grund und Boden fast nur noch zur Spekulation genutzt werden, dann läuft etwas schief“, so der Ortsvorsitzende Guido Boguslawski. Er kündigte an, die SPD werde dieses Thema, das schon Schwerpunkt des Kommunalwahlkampfes war, jetzt erneut aufgreifen.

Die Sozialraumanalyse (SRA) des Landkreises besagt, so der SPD-Kreisvorsitzenden Roman Niederberger, dass für den notwendigen Zuzug von Arbeitskräften die Schaffung von genügend bezahlbaren und attraktiven Wohnungen eine unbedingte Voraussetzung ist. Die von der Stadt Bad Reichenhall in Auftrag gegebene eigene SRA werde zu dem gleichen Ergebnis kommen, so Niederberger: "Wenn wir auf Dauer unseren Wohlstand in der Region erhalten wollen und öffentliche Einrichtungen und private Firmen mit guter Qualität sichern, geht an der Schaffung von genügend bezahlbarem Wohnraum kein Weg vorbei". Für Bad Reichenhall sind mehrere mögliche Konsequenzen denkbar. Zum Beispiel, neues Bauland nur noch in städtischer Hand, wie es Bischofswiesen und andere Gemeinden beschlossen haben. Damit gibt es den maximalen kommunalen Einfluss auf die Nutzung der Grundstücke, der Spekulation wird weitestgehend der Boden entzogen. In Reichenhall ist das aber problematisch, weil hier wegen der schwierigen Haushaltslage die Vorfinanzierung des Grunderwerbs möglicherweise erst gar nicht in Frage komme.

Die SPD in Reichenhall, so der Ortsvorsitzende Boguslawski sieht jedenfalls einige Möglichkeiten und so wie es derzeit läuft, könne es in Reichenhall jedenfalls nicht bleiben. Ganz aktuell zeige die geplante Bebauung an der Salzburger Straße, wie es nicht sein sollte. Bauträger verwandeln die knappen Flächen in Reichenhall in teure Eigentumswohnungen, ohne dass die Stadt die Möglichkeit hat, zu regulieren, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und einen Teil der Planungswertsteigerung für die Allgemeinheit abzuschöpfen.

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