Die Reichenhaller SPD geht mit sechs Frauen und elf Männern ins Rennen um die vierundzwanzig Stadtratsmandate für die Wahlperiode 2026 bis 2032. Bei der Aufstellungsversammlung erklärte der SPD Ortsvorsitzende Guido Boguslawski, dass er zusammen mit den Bewerbern der Liste SPD/Unabhängige einen engagierten inhaltlichen Wahlkampf führen will.
Als Grundlage des Wahlkampfes wurde ein Programm mit drei Themenschwerpunkten erstellt: die soziale Gerechtigkeit, der Erhalt von Natur und Landschaft und ein gemeinsames Zusammenleben, bei dem besonders die Menschen am Rand der Gesellschaft eingebunden werden.
Als Einzelbeispiel für das Stadtwahlprogramm nannte der OB-Kandidat Boguslawski, der auch als Spitzenkandidat für die Liste antritt, das Thema bezahlbarer Wohnraum. Weil in Reichenhall jahrelang der Bau von Sozialwohnungen vernachlässigt wurde, finden zu viele Reichenhaller heute keine Wohnung, die sie sich leisten können. Als ein Beitrag zur Lösung wird im Programm vorgeschlagen, geeignete innerstädtische Parkplätze zu überbauen. Damit könnten die Stellplätze erhalten bleiben und darüber mehrere Geschosse für Wohnungen entstehen.
Beim Thema Erhalt von Natur und Landschaft finden sich im Wahlprogramm der Schutz des Thumsees, den es als das wertvollste Natur- und Erholungsgebiet in Reichenhall zu erhalten gilt, die Ablehnung des Kraftwerks Nonner Rampe und dafür eine Energiegewinnung durch mehr Photovoltaik. Bad Reichenhall besitzt, so Boguslawski zahlreiche eigene Gebäude – z.B. Schulen und mehr als 100 Wohngebäude der WBG. Diese Gebäude bieten ein großes Potenzial für mehr Energieeffizienz und Klimaschutz. Doch im Vergleich zu anderen bayerischen Städten passiert bei uns bisher viel zu wenig.
Platz 1: Guido Bogulawski ist Jurist und als Kreisgeschäftsführer des VdK tätig. Als das drängendste Probleme weiß er aus seiner Tätigkeit, dass es in Reichenhall zu wenig bezahlbaren Wohnraum gibt. Ganz konkret könnte in Reichenhall durch eine Überbauung von Parkflächen mit Wohngebäuden neuer Wohnraum geschaffen werden, ohne Boden zu versiegeln.
Platz 2: Ilse Rothstein ist Beamtin im Ruhestand. Nach 45 Jahren Berufsjahren ist sie seit 10 Jahren ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe tätig. Ihr Schwerpunkt ist das Thema Leben im Alter und sie hat zum Ziel eine Stadt Bad Reichenhall, in der man gemeinsam statt einsam leben kann.
Platz 3: Frank Sahling, zugezogen aus Duisburg und seit 19 Jahren als Projektmanager für den Breitbandausbau tätig. Seit 2018 ist er in der SPD aktiv und seine Themen sind die Stadtentwicklung für eine lebendige Innenstadt und eine bessere Außendarstellung Reichenhalls, zur Förderung des Kurortes.
Platz 4: Pia Starzmann ist promovierte Kunsthistorikerin. Sie engagiert sich seit Kurzem bei der Reichenhaller Tafel. Findet das Anwachsen undemokratischer Kräfte besorgniserregend und bewirbt sich deshalb erstmals für ein politisches Mandat zum Reichenhaller Stadtrat.
Platz 5: Christian Erber ist gelernter Werkzeugmacher/Maschinenschlosser mit Meisterbrief und seit 2012 selbstständiger Konstrukteur für Maschinenbau und Luftfahrt. Als 2. Vorsitzender für die BI "Transitfreies Karlstein" engagiert er sich für eine LKW-Tonnagebeschränkung am Thumsee. Am Herzen liegen im auch die Themen Familie, Jugend und Sport.
Platz 6: Gabriele Jacobi kritisiert, dass seit jeher zu wenig für den Solarstromausbau getan wird. Die Stadt besitzt zahlreiche eigene Gebäude, die ein großes Potenzial für PV-Anlagen, mehr Energieeffizienz und Klimaschutz haben. Doch im Vergleich zu anderen bayerischen Städten passiert bisher viel zu wenig.
Platz 7: Wolfgang Schweitzer ist ausgebildeter Einzelhandelskaufmann (Fa. Wassermann). Seit neun Jahren ist er Mesner der Evang. Kirchengemeinde und stellv. Vorsitzender des Evangelischen Gemeindevereins. Die SPD ist für ihn eine Werte-Heimat, weil bei ihr gegenseitiger Respekt und das Eintreten für die Schwachen in der Gesellschaft „zu Hause“ ist.
Platz 8: Güldane Akdemir will ein Bad Reichenhall mit einem ungezwungenen gemeinsamen Zusammenleben, bei dem besonders auch die Menschen am Rand der Gesellschaft eingebunden werden. Und sie will ein Bad Reichenhall das weltoffen ist und seine Stärken in der Vielfalt sieht.
Platz 9: Ulrich Derwart ist strikt gegen das Kraftwerk an der Nonner Rampe. Es würde dort in ein sensibles Landschaftsbild eingreifen und die ökologische Balance stören. Zudem ist wegen des Klimawandels fraglich, ob genug Wasser vorhanden ist, um ein solches Kraftwerk wirtschaftlich zu betreiben.
Platz 10: Elisabeth Hassankhani-Gharegozlou war Verwaltungsangestellte und ist nun Rentnerin. Sie setzt sich aktiv für ökologisch und regional erzeugte sowie fair gehandelte Lebensmittel ein und will an einer sozial und gerechten Kommunalpolitik mitgestalten.
Platz 11: Stefan Müller arbeitet bei der Deutschen Bahn als Fahrdienstleiter im Stellwerk Freilassing. Für Bad Reichenhall wünscht er sich eine Gemeinschaft, die Weltoffenheit und Toleranz pflegt. Sie bedeutet aktives Miteinander, Respekt und die Überzeugung, dass eine offene Gesellschaft unsere Stadt stärker, kreativer und zukunftsfähiger macht.
Platz 12: Manuela Sahling hat bei der Deutschen Rentenversicherung Rheinland in Düsseldorf ihre Ausbildung absolviert und dort bis zur Verrentung gearbeitet. Sie engagiert sich ehrenamtlich auf einem Lebenshof für Tiere. In der Stadtpolitik steht sie für eine umweltfreundliche Klimapolitik und besonders für eine bunte Vielfalt in der Reichenhaller Gesellschaft.
Platz 13: Ronnie Pilhofer ist Elektromeister und kann Studienabschlüsse als Betriebswirt und Wirtschaftsjurist nachweisen. Er ist Angestellter bei der Deutschen Rentenversicherung Bayern Süd und freiberuflicher Trainer in der beruflichen Weiterbildung.
Platz 14: Johann Schubert war Rechtspfleger bei den Amtsgerichten Laufen und Traunstein. Er ist im Kreisverband und Ortsverein Bad Reichenhall der AWO und im Vorstand des Betreuungsvereins BGL tätig. Besonders liegt ihm die Sicherheit der Kinder im Straßenverkehr am Herzen. Weil viele Schulwege noch immer gefährlich und unübersichtlich sind will er, dass bis zum Schulbeginn im Herbst 2026 alle Schulwege sicher gestaltet werden.
Platz 15: Ulrich Scheuerl ist ausgebildeter Bankkaufmann, seit 10 Jahren in Rente. Für ihn ist der Thumsee das wertvollste Natur- und Erholungsgebiet Reichenhalls. Ein Ort, den alle schätzen und bewahren wollen. Ein vordringliches Anliegen ist für ihn, den Thumsee durch eine Tonnagebeschränkung vor dem Schwerlastverkehr zu schützen.
Platz 16: Herbert Weber war bei der Bundeswehr in Bad Reichenhall beschäftigt. Für ihn sind Wirtschaft und Soziales zwei Seiten einer Medaille: Eine starke Wirtschaft schafft Arbeitsplätze. Doch ihr Erfolg muss allen zugutekommen. Bad Reichenhall sollte zeigen, wie Stadtpolitik sozial gestaltet werden kann, denn nur gemeinsam ist Reichenhall stark.
Platz 17: Wolf Guglhör ist Diplomforstwirt und setzt sich dafür ein, den Reichenhaller Stadtwald vorrangig als Erholungsraum, Schutzwald und Lebensraum für Artenvielfalt zu nutzen. Des Weiteren sollte ein ganzheitliches Modellprojekt für eine Klimaanpassung entwickelt werden, um den Naturschutz und eine nachhaltige Waldbewirtschaftung zu ermöglichen.